Gesundes und festes Zahnfleisch ist die Grundlage für ein strahlendes Lächeln. Schöne und gesunde Zähne gibt es nur in einem gesunden Zahnhalteapparat. Somit hat das Zahnfleisch nicht nur Einfluss auf die Ästhetik, sondern auch auf den dauerhaften Erhalt Ihrer Zähne.
Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Parodontitis bei Patienten ab dem 45. Lebensjahr die Hauptursache für Zahnverlust ist. Außerdem birgt eine unbehandelte Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaf (Frühgeburt) sowie ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes.
Die moderne Zahnmedizin hat erkannt, dass der Behandlung der „Volkskrankheit“ Parodontitis ein großer Stellenwert zukommt. Hierbei hat sich die Art der Therapie in den letzten Jahren sehr verfeinert und so ist auch in der Parodontitistherapie der Trend zum minimalinvasiven Vorgehen.
Unsere Praxis hat neben der Implantologie die Spezialisierung der Parodontologie. Durch Frau Dr. Iris Heismann, die eine zweijährige Weiterbildung zum Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie absolviert hat, werden in unserer Praxis die modernsten Techniken der Parodontitistherapie angeboten.
Initialphase:
Ursache für eine Parodontitis ist immer die Ansammlung von Bakterien im Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein. Ohne Beläge kann sich weder eine Gingivitis noch eine Parodontitis entwickeln.
Somit muss die bakterielle Infektion als erstes behandelt werden. Deshalb beginnt die Therapie mit der Einweisung in die häusliche Mundhygiene sowie der Hygienephase mit professioneller Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis. Dieser Teil der Behandlung, auch Vorbehandlung genannt, erfolgt durch unsere zwei zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen. In der eigentlichen Hauptbehandlung, die selbstverständlich von Ihrem behandelnden Zahnarzt oder Zahnärztin durchgeführt wird, werden die Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen gründlich unter örtlicher Betäubung (örtliche Schmerzausschaltung/Lokalanästhesie) gereinigt. Mit speziellen Instrumenten (z. B. Ultraschallinstrumente) werden die tief unter dem Zahnfleisch auf den Wurzeln der Zähne haftenden, harten Beläge entfernt und die Wurzeln geglättet (Kürettage).
Um eine vollständige Keimreduzierung auch an den tiefsten und schwer zugänglichen Stellen der Zahnfleischtaschen zu erreichen, bieten wir in unserer Praxis die Möglichkeit einer LASER-BEHANDLUNG an. Hierbei wird der Laserstrahl in die Zahnfleischtasche geführt und bewirkt die Entfernung von verbliebenen Restbakterien. Hierdurch erfolgt eine Bakterienreduktion von nahezu 100%, so dass man eigentlich schon von einer Taschensterilisation sprechen kann.
Zusätzlich kann die Behandlung durch eine systemische Antibiotikatherapie oder die Verabreichung spezieller Antibiotika in Zahnfleischtaschen unterstützt werden. Dies wird jedoch nur durchgeführt, wenn der Verdacht einer aggressiven Parodontitis vorliegt und eine genaue Bakterienbestimmung durch ein eigens hierauf spezialisiertes Labor gemacht wurde.
Durch das Einbringen von Chlorhexidin-Präparaten in die infizierten Zahnfleischtaschen (Perio-Chip) wird ebenfalls eine Verringerung der Bakterien erzielt.
Die Therapie kann durch Spülen mit Bakterien reduzierenden Lösungen (Chlorhexidin) unterstützt werden. Entsprechend dem Therapieplan werden patientenspezifische Maßnahmen zusammengestellt.
Zur Parodontalbehandlung gehört auch das Beseitigen von „Schlupfwinkel“ für Bakterien, wie sie zum Beispiel bei überstehenden Kronenrändern oder defekten Füllungen vorkommen können. Bereits stark gelockerte Zähne werden stabilisiert, indem sie auf der Rückseite durch eine Schiene miteinander verbunden werden. Ziel dieser Therapie ist die Reduktion der Zahnfleischtaschen und die Herstellung einer gesunden Bakterienflora. Verlorene Gewebe werden bei der klassischen Parodontaltherapie nur mäßig wiederhergestellt. Es ist in erster Linie der Stillstand der Parodontitis zu erwarten.
Ist der Substanzverlust groß, muss nach Abschluss der beschriebenen konservativen (konventionellen) Therapie durch chirurgische Eingriffe neues Gewebe aufgebaut werden.
Nach erfolgter Initialphase herrscht zwar wieder eine entzündungsfreie Umgebung, die durch die Parodontitis entstandenen tiefen Zahnfleischtaschen können jedoch immer noch vorhanden sein. Der Körper beginnt mit der eigenen „Reparaturen“ und bildet ein Narbengewebe.
Wird die Verletzung am Zahnhalteapparat lediglich „repariert“, erfolgt keine physiologische Verbindung von Zahn und Knochen, die Befestigung erfolgt stattdessen durch Bindegewebe, welches den Zahn lediglich umgibt. Ohne die Funktion der festen Verbindung von Zahn und Kieferknochen ist jedoch die Funktionalität des Zahnhalteapparats nicht gegeben. Die Gefahr einer Reinfektion mit Bakterien ist relativ hoch.
In diesen Fällen, wenn der Zahnhalteapparat durch die vorangegangene Parodontitis so stark abgebaut wurde, sind häufig gewebe aufbauende, regenerative Maßnahmen zum Wiederaufbau der Funktionen sinnvoll.
Recall:
Der langfristige Erfolg der Parodontitis Behandlung wird natürlich sehr von Ihrer persönlichen Mundhygiene abhängen. Des Weiteren ist die regelmäßige Teilnahme an unserem Recall Programm ganz essentiell. Hier werden regelmäßig Zähne und Zahnfleisch kontrolliert (Messen der Zahnfleischtaschen) und professionell gereinigt.
Die Parodontitis bedeutet aber nicht nur eine Gefährdung Ihrer Zahngesundheit. Nach heutigem Stand der Wissenschaft gilt es als sicher, dass eine Parodontitis zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall beiträgt. Auch das Risiko für Diabetes und die ungünstige Beeinflussung einer Schwangerschaf (Frühgeburt oder ein geringes Geburtsgewicht) steigen beim Vorliegen einer Parodontitis. Daher sollte sie in jedem Fall behandelt werden.
Charakteristisch für eine parodontale Erkrankung ist die Bildung so genannter Zahnfleischtaschen: Gesundes Zahnfleisch umschließt den Zahn und liegt dicht am Zahnhals an. Dadurch wird der Zahnhalteapparat vor den zahlreich im Mundraum vorhandenen Bakterien geschützt. Bei einer Parodontitis bildet sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ein Spalt, der als Zahnfleischtasche bezeichnet wird. Diese Tasche kann durch die tägliche Zahnpflege nicht mehr erreicht und gereinigt werden. Die Folge: Bakterien finden hier einen optimalen Lebensraum, der sauerstoffarm ist. Sie können sich darin verstärkt vermehren und weitere Teile des Halteapparates schädigen.
Die Parodontitis verursacht anfangs oft keine Schmerzen oder Beschwerden und wird von Betroffenen häufig gar nicht oder erst spät bemerkt. Deshalb kommt den regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen eine entscheidende Rolle für die Früherkennung und die Behandlung zu.
Die Parodontitis ist eine bakterielle Erkrankung der Mundhöhle. Deshalb bestehen vorbeugende Maßnahmen in erster Linie darin, Ihre Zähne frei von bakterieller Plaque zu halten. Hierfür ist eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege eine entscheidende Voraussetzung. Neben dem zwei, besser dreimal täglichen Zähneputzen mit der Zahnbürste müssen die Zahnzwischenräume adäquat gesäubert werden. Hierzu gehört die regelmäßige Anwendung von Zahnseide oder speziellen Bürstchen. Zusätzlich zu Ihren eigenen häuslichen Bemühungen sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Der regelmäßige Kontrollbesuch in unserer Zahnarztpraxis und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen durch unsere Prophylaxeassistentinnen optimieren Ihre Zahngesundheit. Gerne erstellen wir für Sie einen individuell auf Sie abgestimmter Zeitplan (viertel- oder halbjährlich) für Kontroll- und Zahnreinigungstermine.
Die regelmäßige Beseitigung der bakteriellen Plaque ist die einzige wirksame Maßnahme einer Parodontitis vorzubeugen. Dass die häusliche Zahnpflege durch regelmäßig durchgeführte professionelle Zahnreinigungen sinnvoll unterstützt wird, ist in vergleichenden Studien ganz eindeutig gezeigt worden. Patienten ohne Recall-Programm (professionelle Zahnreinigung) verlieren deutlich mehr Zähne als Patienten, die regelmäßige Prophylaxe Behandlungen durchführen lassen. Besonders wichtig ist dies für Patienten mit umfangreichen prothetischen Versorgungen, implantologischen Versorgungen und für Patienten, die bereits an einer Parodontitis erkrankt sind. Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung und sollte unter ständiger Kontrolle Ihres Zahnarztes sein, ähnlich anderer chronischer Erkrankungen wie Rheuma und Diabetes.
Bei einer unbehandelten Parodontitis werden sich die Bakterien immer weiter ausbreiten, der Zahnhalteapparat wird mehr und mehr geschädigt. Dies führt unweigerlich zur Lockerung Ihrer Zähne und über kurz oder lang zum Zahnausfall.
Aber eine unbehandelte Parodontitis stellt nicht nur eine Gefahr für Ihre Zähne dar. Dadurch, dass die Bakterien über die Blutbahn in den gesamten Organismus gelangen, können sie auch hier negative Folgeerscheinungen mit sich bringen. Menschen, die an einer Parodontitis erkrankt sind, haben ein 8-fach größeres Risiko für einen Herzinfarkt und/oder einen Schlaganfall. Auch die ungünstigen Wechselwirkungen auf Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder der negative Einfluss auf den Verlauf von Schwangerschaften sind heute bekannt.
Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und weist somit die klassischen Entzündungsmerkmale auf:
Hauptursache der Gingivitis und Parodontitis ist die Ansammlung von pathogenen Bakterien in der Mundhöhle. Oft wird sie auch hervorgerufen durch Stress, Diabetes, Osteoporose und besonders häufig durch Rauchen. Häufig können Gingivitis und Parodontitis durch eine professionelle Prophylaxe verhindert und durch eine motivierte Zusammenarbeit zwischen Patient, Prophylaxe Team und Zahnarzt erfolgreich behandelt werden. Am besten ist, durch regelmäßige Mundhygiene eine Gingivitis bzw. Parodontitis erst gar nicht entstehen zu lassen.
Die Gingivitis und auch die Parodontitis sind häufig für Sie als Patient schwer zu erkennen. Eventuell beobachten Sie eine vermehrte Neigung zu Zahnfleischbluten, oder auch das „Länger Werden“ Ihrer Zähne.
Sollten Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich feststellen, dann ist es sinnvoll, dass Sie zu uns in die Praxis kommen. Wir haben dann die Möglichkeit, durch entsprechende Untersuchungen (Messen der Zahnfleischtaschen, Ermittlung des Blutungsindexes, Röntgenbilder etc.) festzustellen, ob eine Parodontitis vorhanden ist und was für Möglichkeiten der Behandlung sich daraus ergeben.
Die „Volkskrankheit“ Parodontitis beeinflusst aber nicht nur Ihre Zahngesundheit, sondern kann zusätzlich ungünstigen Einfluss auf den Gesamtorganismus nehmen. Die entzündlichen Stoffe, die sich in den Zahnfleischtaschen ansammeln, können durch die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers transportiert werden. So führt eine unbehandelte Parodontitis bei Schwangeren zu einem 7 fach höheren Risiko einer Frühgeburt oder einem Kind mit zu geringem Geburtsgewicht. Auch Herzerkrankungen oder Schlaganfälle können in Zusammenhang mit einer Parodontalerkrankung begünstigt werden. Weiterhin kann eine Parodontitis die Erkrankung des Diabetes mellitus (Altersdiabetes) negativ beeinflussen.
Mit der parodontologischen Behandlung wird versucht die Bakterienanzahl in der Mundhöhle zu reduzieren. Mit Hilfe von Scalern, Küretten und auch unterschiedlichen Ultraschall Instrumenten werden Zahnstein und Konkremente entfernt. Somit werden alle Bakterien Schlupfwinkel erfasst. Zusätzlich kann auch eine Laserbehandlung eine weitere Keimreduktion bewirken. Durch diese Behandlung wird die Ursache der Parodontitis beseitigt und es kann sich eine gesunde Mundflora einstellen.
Das gesunde Zahnfleisch umfasst die Zähne und liegt ihnen eng an. Die physiologische Taschentiefe liegt bei 2-3 mm. Durch die Parodontitis haben sich die Zahnfleischtaschen vergrößert. Haben sich die Zahnfleischtaschen nun auch nach der Parodontitis-Vorbehandlung und der daran anschließenden Initialbehandlung diesen Werten nicht angenähert, so ist häufig eine chirurgische Therapie nötig. Es ist heute erwiesen, dass bei einer verbliebenen Taschentiefe von größer 5mm die Gefahr einer Reinfektion sehr groß ist. Bei der chirurgischen Behandlung wird unter örtlicher Betäubung das Zahnfleisch etwas zur Seite geschoben und die Wurzeloberflächen werden unter direkter Sicht gesäubert, um möglichst jeden Bakterien Schlupfwinkel zu erfassen. Ebenso ist es heute möglich, mit speziellen Verfahren teilweise verloren gegangen Knochen zu regenerieren und Zähne wieder zu festigen.
Eine Parodontalbehandlung, sei es die Initialbehandlung oder die chirurgische Therapie wird grundsätzlich unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist daher völlig schmerzfrei. Nach operativen Eingriffen treten in manchen Fällen für 1-3 Tage leichte Beschwerden auf, welche durch Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen) gut kontrollierbar sind.
Ein Arbeitsausfall ist in der Regel nicht zu erwarten. Nur in einigen Ausnahmefällen, wenn Sie eventuell schwer körperlich arbeiten müssen, ist je nach Umfang der geplanten Therapie, über eine Krankschreibung nachzudenken. Sinnvoll ist es, nach einem chirurgischen Eingriff das Operationsfeld zu kühlen, um Schwellungen vorzubeugen und damit Folgebeschwerden zu vermeiden.
Zahnerhaltende Maßnahmen, wie die Parodontalbehandlung, werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt und von den Privatversicherungen bezahlt. Je nach Art der gewählten Therapie können allerdings Zusatzkosten anfallen, die im Einzelnen mit Ihnen besprochen werden müssen. Wir halten es jedoch für unsere Pflicht, Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten einer Behandlung anzubieten und zu erläutern, damit Sie eigenverantwortlich über Ihre Zahngesundheit bestimmen können. Modern hochspezialisierte, mikrochirurgische Techniken beim Regenerationsverfahren oder der Wurzeldeckung bedeuten sowohl vom Zeitaufwand als auch von den eingesetzten Materialien eine Zuzahlung. Dennoch ist der Erhalt Ihrer eigenen Zähne kostengünstiger und ganz einfach besser als Zahnersatz. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen? Dass die Parodontitis eine Erkrankung ist, die nur Auswirkungen auf den Zahnhalteapparat hat, kann heute mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Die Entzündung in der Mundhöhle bewirkt, dass Bakterien über die Blutbahn in den ganzen Körper gelangen. Somit kann eine Parodontitis Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Es ist seit langem bekannt, dass Erkrankungen wie Diabetes oder Leukämie Einfluss auf den Verlauf der Parodontitis haben. Im Umkehrschluss beeinflussen die Parodontitiden den Verlauf von systematischen Erkrankungen. Neueste Studien haben gezeigt, dass Patienten mit unbehandelter Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfall haben. Ebenso wurde gezeigt, dass die Einstellung der Blutzuckerwerte bei Diabetespatienten beim Vorliegen einer Parodontitis erschwert ist. Wenn Sie unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes leiden, sollten Sie besonderen Wert auf Ihre Mundgesundheit legen, um möglichen negativen Wechselwirkungen vorzubeugen. Darüber hinaus sind Einflüsse auf den Verlauf von Schwangerschaften nachgewiesen. Das Vorliegen einer Parodontitis kann in seltenen Fällen zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Auch ein niedriges Geburtsgewicht kann die Auswirkung einer unbehandelten Parodontitis sein.
Als Rezession bezeichnet man den Zahnfleischrückgang mit der Folge freiliegender Wurzeloberflächen. Die Ursache solch einer Rezession ist in den meisten Fällen der falsche Gebrauch harter Zahnbürsten (horizontales Schrubben). Häufig reagieren diese freiliegenden Zahnhälse mit einer starken Temperaturempfindlichkeit. Neben einer erhöhten Kariesanfälligkeit, stellen die Rezessionen häufig auch ein kosmetisches Problem dar. Aus diesen Gründen ist die Behandlung einer Rezession ratsam und sinnvoll, um den Zahn langfristig gesund zu erhalten.
Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt häufig mit einer harmlosen Zahnfleischentzündung. Wird diese jedoch nicht rechtzeitig behandelt, so kann im weiteren Verlauf der Kieferknochen geschädigt und abgebaut werden. Hierdurch verlieren die Zähne ihren Halt und es droht der Verlust von Zähnen.
Liegen nun schon größere Knochendefekte vor, so können durch die gesteuerte Geweberegeneration (GTR – Guided Tissue Regeneration) Knochen wieder aufgebaut werden. Für diesen Bereich der systematischen Parodontosebehandlung gibt es unterschiedliche Verfahrenstechniken.
Der verlorene Knochen kann mit Eigenknochen aufgebaut werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Bildung des Knochengewebes mit körperfremden Knochenersatzmaterial anzuregen (Augmentation). Hierzu wird das Knochenersatzmaterial (wir benutzen in unserer Praxis hauptsächlich Bio-Oss, Geistliche®) während eines chirurgischen Eingriffs in die Knochentasche eingefüllt. Im Laufe der Zeit wird das Material durch den Körper abgebaut und durch körpereigenen Knochen ersetzt.
Wichtig ist, dass das Einwachsen von Bindegewebe( langen Saumepithel) verhindert wird , da dieses den Zahn bindegewebsartig umschließt und es dadurch zu keiner festen Verankerung im Kieferknochen kommen kann. Der Zahnhalteapparat würde ein instabiles Element bleiben. Da die Epithelzellen sehr schnell von der Zahnkrone aus in Richtung der Zahnwurzel wachsen, muss diesen Zellen der Weg versperrt werden.
Die effektivste Möglichkeit ist es, die Wurzeloberfläche mit einer Membran (wir benutzen in unserer Praxis hauptsächlich Bio-Gide, Geistliche®) abzudecken. Diese Membran verhindert das Einwachsen der Epithelzellen „von oben“. Die langsamer wachsenden Gewebe des Zahnhalteapparates bauen sich unter der Membran auf. Bei dieser Membran handelt es sich um resorbierbares Material, so dass kein zweiter operativer Eingriff zum Entfernen nötig ist.
Diese Therapiealternative war lange Zeit eine Therapie der ersten Wahl. Neue Entwicklungen im Bereich der Schmelzmatrixproteine eröffnen weitere Möglichkeiten zur Regeneration neuen Gewebes.
Grundsätzlich gelten nach parodontalchirurgischen Eingriffen die gleichen Verhaltensregeln wie nach allen anderen chirurgischen Maßnahmen in der Mundhöhle auch:
Nach regenerativen Behandlungsmaßnahmen mit Schmelzmatrixproteinen oder auch mit Hilfe von Membranen finden im Körper verschiedene aufeinander folgende Vorgänge statt, die so ungestört wie möglich ablaufen sollen. Während dieser Heilungszeit gibt es einige spezielle Verhaltensregeln, die Sie beachten sollten:
Auch nach der erfolgten regenerativen Behandlung ist eine konsequente Mundhygiene und regelmäßige Kontrolle unverzichtbar! Ebenso ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung für einen langfristigen Erfolg notwendig.
Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen für ihre Mitglieder ist durch den Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch V geregelt. Hier ist genau definiert, welche Leistungen die Krankenkassen vollständig übernehmen, welche sie in welcher Höhe bezuschussen und welche Leistungen nicht übernommen werden.
Bei gesetzlich versicherten Patienten werden die Kosten für die „konventionelle“ Parodontalbehandlung (Kürettage) von der Krankenkasse übernommen. Hierfür muss vor Beginn der Behandlung ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt und entsprechend genehmigt werden.
Die Erstellung des Parodontalen Screening Index (PSI), der von den gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre übernommen wird, dient der Früherkennung und führt häufig erst zur Diagnose der Parodontitis.
Jedoch gibt es begleitende Maßnahmen bei der Parodontalbehandlung, die keine Kassenleistungen sind. Hierzu gehören unter anderem die Professionelle Zahnreinigung (PZR), Speicheltests, mikrobiologische Untersuchungen (zur Bestimmung der Bakterienstämme für eine begleitende Antibiotikatherapie), die Laserbehandlung oder regenerative Maßnahmen.
Für Leistungen, die nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sind wir verpflichtet, vor der Behandlung eine schriftliche Vereinbarung über die zu erbringenden Leistungen mit Ihnen zu treffen. Basis hierfür ist die amtliche Gebührenordnung für Zahnärzte.
Wir halten es für unsere Pflicht, Sie über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Therapie zu informieren, auch wenn es sich dabei nicht um Kassenleistungen handelt. Nur wenn Sie gut informiert sind, sind Sie auch in der Lage, über die Wahl Ihrer Behandlung mit zu entscheiden.
Der natürliche Zahnhalteapparat besteht aus drei Grundelementen:
Mit Hilfe von Schmelzmatrixproteinen wird der natürliche Zahnhalteapparat während seiner Entwicklungsphase gebildet. Der modernen Wissenschaft ist es jedoch zu verdanken, dass Schmelzmatrixproteine der Parodontaltherapie zur Verfügung stehen, so dass Anteile des Zahnhalteapparates, die aufgrund einer Parodontitis verloren gegangen sind, wieder aufgebaut werden können. Sie sind wissenschaftlich gut dokumentiert und wurden weltweit bei mehr als 1 Million Patienten angewendet.
Die Wiederherstellung des Zahnhalteapparats (Wurzelzement, Faserbündel und Knochen) beginnt unmittelbar nach der Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen bedarf jedoch einiger Zeit. So kann es in manchen Fällen bis zu einem Jahr dauern. In dieser Zeit ist es wichtig, dass Sie Ihre Recall Termine regelmäßig wahrnehmen und wir den Regenerations Verlauf kontrollieren können.
Bildet sich das Zahnfleisch zurück, spricht man von einem Rezession Defekt. Die freiliegenden Zahnhälse, z.T. sind sie auch mit sog. keilförmigen Defekten vergesellschaftet, bedeuten für die Patienten nicht nur eine ästhetische Einschränkung, oftmals bereiten sie auch Schmerzen und eine Heiß-/Kalt Empfindlichkeit.
Diese Rezession kann man im Rahmen der parodontalchirurgischen Therapie plastisch decken. Auch hier bieten Schmelzmatrixproteine eine Lösung auf biologischer Basis, die sowohl Funktion als auch Ästhetik wiederherstellt.
Die Darstellung zeigt den Aufbau des Zahnhalteapparates, der sich aus Wurzelzement, Wurzelhaut (Desmodont), Kieferknochen (Alveolarknochen) und Zahnfleisch (Gingiva) zusammensetzt.
Die Entwicklung des Zahnhalteapparates ist sehr komplex. Bei seiner Entwicklung spielen die so genannten Schmelzmatrixproteine eine entscheidende Rolle. Schmelzmatrixproteine sind zusammengesetzte Proteinketten, die vom Körper ausschließlich während der Entwicklungsphase des Zahnhalteapparates gebildet werden. Hierbei dienen sie unter anderem der Bildung von Wurzelzement und parodontaler Ligament (Verbindung von Zahnfleisch zum Zahn). Ist der Entwicklungsprozess abgeschlossen, stellt der Körper die Produktion von Schmelzmatrixproteinen ein.
Vor einiger Zeit ist es nun gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, damit die Schmelzmatrixproteine auch nach Abschluss des Entwicklungsprozesses zur Verfügung gestellt werden können. Ihre Anwendung im Rahmen der chirurgischen Parodontaltherapie macht die regenerative Therapie in der Parodontologie erst möglich, mit deren Hilfe der Zahnhalteapparat wieder neu aufgebaut werden kann, der zuvor aufgrund einer Parodontitis verloren gegangen ist.
Der Regeneration des Zahnhalteapparats (Wurzelzement, Wurzelhaut und Knochen) lässt sich mit Schmelzmatrixproteinen fördern. Der Prozess der Wiederherstellung ist der natürlichen Entwicklung des Zahnhalteapparates nachgeahmt. Die Regeneration des gesamten Zahnhalteapparats beginnt unmittelbar nach der Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen und setzt sich über einen längeren Zeitraum (bis zu einem Jahr) fort.
Ziel der regenerativen Therapie ist es, den gesamten Zahnhalteapparat mit Wurzelzement, Wurzelhaut, Kieferknochen und Gingiva in seinem Aufbau und seiner Funktion wieder komplett herzustellen.
Ohne die regenerative Therapie der Parodontitis kommt es häufig nur zur sog. Reparation, das heißt, es bilden sich Narben- und Bindegewebe, wodurch die Gefahr der wiederkehrenden Parodontose größer ist.
Was kann ich zur Vorbeugung tun? Die Parodontitis ist eine bakterielle Erkrankung der Mundhöhle. Deshalb bestehen vorbeugende Maßnahmen in erster Linie darin, Ihre Zähne frei von bakterieller Plaque zu halten. Hierfür ist eine…Vollständig anzeigen
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Das Problem mit der Parodontitis Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Dieser umschließt die Zahnwurzel und gibt dem Zahn einen sicheren Halt im Kiefer. Er besteht im aus Zahnfleisch (Gingiva),…Vollständig anzeigen
Der natürliche Zahnhalteapparat besteht aus drei Grundelementen: dem Wurzelzement, kleinen Faserbündeln, die Wurzelzement und Kieferknochen verbinden, (Wurzelhaut, parodontales Ligament)dem Kieferknochen. Mit Hilfe…Vollständig anzeigen
Grundsätzlich gelten nach parodontalchirurgischen Eingriffen die gleichen Verhaltensregeln wie nach allen anderen chirurgischen Maßnahmen in der Mundhöhle auch: Essen Sie erst, wenn die Anästhesie vollständig nachgelassen…Vollständig anzeigen
Knochenaufbau mit Ersatzmaterialien Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt häufig mit einer harmlosen Zahnfleischentzündung. Wird diese jedoch nicht rechtzeitig behandelt, so kann im weiteren…Vollständig anzeigen
Kostenübernahme GKV bei Parodontosebehandlungen: Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen für ihre Mitglieder ist durch den Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch V geregelt. Hier ist genau definiert, welch Leistungen…Vollständig anzeigen
Die Symptome einer Parodontitis Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und weist somit die klassischen Entzündungsmerkmale auf: rotes, geschwollenes…Vollständig anzeigen
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