Parodontologie - Die regenerative Behandlung

Die Darstellung zeigt den Aufbau des Zahnhalteapparates, der sich aus Wurzelzement, Wurzelhaut (Desmodont), Kieferknochen (Alveolarknochen) und Zahnfleisch (Gingiva) zusammensetzt.

Die Entwicklung des Zahnhalteapparates ist sehr komplex. Bei seiner Entwicklung spielen die so genannten Schmelzmatrixproteine eine entscheidende Rolle. Schmelzmatrixproteine sind zusammengesetzte Proteinketten, die vom Körper ausschließlich während der Entwicklungsphase des Zahnhalteapparates gebildet werden. Hierbei dienen sie unter anderem der Bildung von Wurzelzement und parodontalen Ligament (Verbindung von Zahnfleisch zum Zahn). Ist der Entwicklungsprozess abgeschlossen, stellt der Körper die Produktion von Schmelzmatrixproteinen ein.

Vor einiger Zeit ist es nun gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, damit die Schmelzmatrixproteine auch nach Abschluss des Entwicklungsprozesses zur Verfügung gestellt werden können. Ihre Anwendung im Rahmen der chirurgischen Parodontaltherapie macht die regenerative Therapie in der Parodontologie erst möglich, mit deren Hilfe der Zahnhalteapparat wieder neu aufgebaut werden kann, der zuvor aufgrund einer Parodontitis verloren gegangen ist.

Der Regeneration des Zahnhalteapparats (Wurzelzement, Wurzelhaut und Knochen) lässt sich mit Schmelzmatrixproteinen fördern. Der Prozess der Wiederherstellung ist der natürlichen Entwicklung des Zahnhalteapparates nachgeahmt. Die Regeneration des gesamten Zahnhalteapparats beginnt unmittelbar nach der Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen und setzt sich über einen längeren Zeitraum (bis zu einem Jahr) fort. 

Ziel der regenerativen Therapie ist es, den gesamten Zahnhalteapparat mit Wurzelzement, Wurzelhaut, Kieferknochen und Gingiva in seinem Aufbau und seiner Funktion wieder komplett herzustellen.

Ohne die regenerative Therapie der Parodontitis kommt es häufig nur zur sog. Reparation, das heißt, es bilden sich Narben- und Bindegewebe, wodurch die Gefahr der wiederkehrenden Parodontose größer ist.