Implantate - häufig gefragt

Sind Implantate auch bei mir möglich?

Heute ist man in der Lage, Implantationen bei fast jedem Patienten durchzuführen. Noch vor 10 Jahren gab es eine ganze Reihe von unumstößlichen Kontraindikationen in der Implantologie. Durch verbesserte chirurgische Techniken, neue Materialien und spezielle Implantate ist es möglich, Implantationen auch in schwierigen Fällen mit Erfolg durchzuführen. Das Alter eines Menschen hat keinen Einfluss auf die Entscheidung für eine Implantation – eine obere Altersgrenze gibt es nicht. Dies ist wichtig, denn insbesondere für ältere Menschen sind Implantate besonders segensreich.

Worin unterscheiden sich Implantate?

Es existieren weltweit über 350 Implantatsysteme mit verschiedensten Formen und Variationen. Grundsätzlich besitzen moderne und erfolgreiche Implantatsysteme bestimmte Eigenschaften. Dies sind:

 

  • Ein Schraubenförmiges Design (wobei sich die Gewindetypen je nach Einsatz und Hersteller sehr stark unterscheiden)
  • Das Material Titan, welches besonders biokompatibel ist und eine feste Einheilung in den Knochen ermöglicht.

 

Darüber hinaus gibt es Implantatsysteme mit anderen Formen oder aus anderen Materialien – diese besitzen jedoch nur untergeordnete Bedeutung, werden kaum angewandt.

Implantate unterscheiden sich jedoch nicht nur in Form und Material, sondern auch in ihrer speziellen Oberfläche und dem Verbindungstyp zum Zahnersatz. Diese beiden Faktoren sind von großer Bedeutung bei der Einheilung und der Langzeitstabilität von Zahnimplantaten.

„Billig – Implantate“ bieten nicht die gleiche Einheilqualität und spätere Stabilität, wie  bewährte Implantatsysteme. Auch wenn dies sich in den Materialkosten niederschlägt, lohnt sich die Mehrinvestition – sie ist Teil des Erfolges!

Wie viel kostet ein Implantat?

Der Preis für ein Implantat hängt von verschiedenen Faktoren ab: Dem Implantatsystem, dem Verbindungsmechanismus zwischen Implantat und Zahnersatz (Krone, Brücke, Prothese) und natürlich vom Zahnersatz (Material + Laborkosten). Darüber hinaus kommt es darauf an, ob zusätzliche Maßnahmen am Kieferknochen durchgeführt werden müssen (Aufbau).

Bei unkomplizierten Fällen kann man mit ca. 1500,- bis 2000,- Euro rechnen

Bezahlt meine Krankenkasse ein Implantat?

Je nachdem, ob Sie gesetzlich oder privat Krankenversichert sind – sie bekommen in beiden Fällen eine Erstattung von der Krankenkasse – diese unterscheidet sich jedoch in ihrem Umfang.

Der gesetzlich Krankenversicherte hat seit Einführung des sogenannten Festzuschuss-Systems die Möglichkeit, auch im Fall einer implantologischen Versorgung einen Zuschuss von seiner Krankenkasse zu bekommen. Wie hoch dieser Zuschuss ist, ist vom Zahnstatus abhängig.

Der privat Krankenversicherte bekommt seinen Vertrag gemäß Erstattung implantologischer Leistungen (in der Regel werden nicht mehr als 80% der Gesamtkosten übernommen). Bei manchen Verträgen gibt es Beschränkungen, beispielsweise auf 6 Implantate je Kiefer.

Kann mein Zahnarzt Implantate setzen?

Gut ausgebildete (Zusatzqualifikation) und erfahrene Implantologen erkennt man an Ihrem Tätigkeitsschwerpunkt, der durch eine Fachgesellschaft verliehen wird. Dazu gibt es genaue Kriterien, die der Zahnarzt erfüllen muss. (siehe: Wer setzt Implantate?)

Was ist von einer Implantatbehandlung im Ausland zu halten?

Ein komplexes Thema – rein finanziell betrachtet zunächst sicher eine lohnende Sache – in einigen Ländern werden Implantatbehandlungen deutlich günstiger als in Deutschland angeboten. Wenn Sie also ein solches Angebot in Betracht ziehen bedenken Sie bitte:

 

  • Wie plane ich zeitlich – wenn Termine zur Nachsorge anstehen –normalerweise immer im Zeitraum von 2 Wochen nach der OP- bin ich dann noch im Ausland vor Ort??
  • Wie erfahre ich, ob mein Operateur qualifiziert genug ist?
  • Was ist mit der Qualität der verwendeten Materialien?
  • Wie steht es mit der Gewährleistung, wer bessert etwas nach, wenn nötig – Ihr Hauszahnarzt wird keine Hand anlegen – Nachbesserungen müssen vom Verursacher  behandelt werden.
  • Im schlimmsten Fall – bei einer Auseinandersetzung mit dem Operateur im Ausland: Der Gerichtsstand ist das Land, in dem die Behandlung stattgefunden hat und dort gelten andere Rechtsmaßstäbe, als bei uns.

 

Ist eine Implantatbehandlung schmerzhaft?

Die Vorstellung, dass ein Implantat durch eine Bohrung in den Kieferknochen eingebracht wird, klingt unwillkürlich schmerzhaft. Entgegen dieser Vorstellung ist es so, das Implantatbehandlungen, im Vergleich zu anderen Zahnchirurgischen Eingriffen deutlich schmerzärmer sind. Bei unkomplizierten Implantationen berichten viele Patienten später, dass sie völlig ohne die Einnahme von Schmerzmedikamenten frei von Beschwerden waren. Bei komplexeren Eingriffen dauert es in der Regel nur 1-2 Tage bis keine Schmerzmedikamente mehr benötigt werden.

Der Eingriff selbst erfordert lediglich lokale Betäubung – wie bei jeder anderen zahnärztlichen Maßnahme, wie beispielsweise einer Füllung.

Wie lange dauert es, bis ein Implantat eingeheilt ist?

Die Einheilzeit von Zahnimplantaten wird heute oftmals als Instrument zur Vermarktung und Patientengewinnung gebraucht. So ist das Stichwort Sofortbelastung bei Implantaten – also die Versorgung mit Zahnersatz direkt nach der Implantation- sehr gefragt. Das dies nur in seltenen Fällen möglich ist, wird oft verschwiegen.

Generell liegen die Einheilzeiten bei 6 Wochen bis 6 Monaten, abhängig davon, wie stark der Kieferknochen ist (evtl. notwendige Knochenaufbauten verzögern die Belastung), wie fest das Implantat eingedreht werden konnte, welche Oberfläche das Implantat hat (wichtiges Einheilkriterium s.o.) und was für eine Zahnersatz auf das Implantat gefertigt werden soll.

Brauchen Implantate eine besondere Pflege?

Implantate sind unempfindlich gegen Karies, sie können mechanisch kaum zerstört werden. Geschützt werden müssen Implantate hingegen vor einer Parodontitiserkrankung (der Entzündung des Zahnfleischs, verbunden mit Abbau des Kieferknochens). Diese beim Implantat Periimplantitis genannte Erkrankung kann einen Verlust eines Implantates zur Folge haben, wenn man Sie nicht behandelt.

Deswegen ist eine gute Mundhygiene sehr wichtig. Diese sollte durch zusätzliche Maßnahmen, wie die professionelle Zahnreinigung (PZR) und regelmäßige Kontrolluntersuchungen unterstützt werden.

Wie lange halten Implantate?

Die Haltbarkeit von Implantaten ist  nach erfolgreicher Einheilphase nicht begrenzt! Das heißt, Ihre Implantate halten ein Leben lang – vorausgesetzt Sie beachten die o.g. Hinweise zur Pflege und Kontrolle.